234
Dieses gewaltige Nollwerk wurde von 22000 Dnen und von mehr als 100 Kanonen verteidigt und von der Seeseite her durch die dnischen Kriegs-schiffe, unter diesen das Panzerschiff Rolf Krake", gedeckt.
Nach Errichtung von Laufgrben und Parallelen wurden die Dppeler Schanzen durch die preuischen Sturmkolonnen (Westfalen und Brandenburger) am 18. April 18 64 mit seltenem Mute und einer fast beispiellosen Todesverachtung innerhalb weniger Stunden erstrmt die ersten Schanzen waren schon nach 10 Minuten eingenommen und die Dnen bei einem Verluste von 6000 Mann und sast smtlichen Geschtzen nach der Insel Alsen vertrieben. ')
Zur See waren die Dnen den Verbndeten berlegen, doch lieferte ihnen die preuische Flotte bei Arkoua und die fter-reichische bei Helgoland glckliche Gefechte und schtzten die Hsen der Nord- und Ostsee vor einer Blockade.
Als die eingeleiteten Friedensverhandlungen an der Hartnckigkeit des Dnenknigs scheiterten, wurde der Kamps nach einem sechswchigen Waffenstillstnde wieder aufgenommen und die Insel Alsen am 29. Juni durch den preuischen General Herwarth von Bittenseld erstrmt, nachdem in der Nacht die Truppen in 160 Booten der den schmalen Meeresarm gesetzt waren.
Da inzwischen die Feinde in Jtland vorgedrungen waren, auch die Festung Fredericia erstrmt hatten, die ostfriesischen Inseln von der sterreichischen Flotte genommen waren und die Hauptstadt Kopenhagen von feindlichen Schiffen bedroht wurde, bat der König von Dnemark um Frieden.
3. Friede. Dieser kam am 30. Oktober 1864 in Wien zustande. Christian Ix. verzichtete auf Schleswig, Holstein und Lauenburg.
In einem spteren Vertrage zu Gast ein vom 14. August 1865 einigten sich Preußen und sterreich dahin, da Lauenburg gegen eine Entschdigung von 112/fl Millionen Mark an Preußen fiel, Preußen die Verwaltung von Schleswig, sterreich die von Holstein bernehmen sollte. der die Zukunft beider Herzogtmer sollte nur bei beiderseitigem Einverstndnisse entschieden werden.
b) Der Deutsche Krieg. 1866.
1. Veranlassung. Die Rivalitt zwischen den Gromchten sterreich und Preußen um die Leitung Deutschlands, dazu das Drngen des deutschen Volkes nach Einheit und fester Zentralgewalt lie die Not-
x) Vergleiche: Das Lied von Dppel" von E. Geibel.
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Extrahierte Personennamen: Rolf_Krake" Herwarth_von_Bittenseld Christian_Ix August Geibel
Gutenberg.
"icht allgemein angenommen wnrde. Er glaubte auch, da westlich von Europa noch Land liegen msse. Dem Könige von Spanien trug Kolumbus seine Ansicht vor und erhielt von ihm nach vielen Bemhungen bret kleine Schiffe zu einer Entdeckungsreise. Am 3 August 1492 fuhr er in Begleitung von 120 Gefhrten mit drei kleinen Segelschiffen von Spanien ab. Am 11. Oktober zeigten sich endlich die ersten Vorboten des Landes: Rohr, ein Zweig mit frischen Beeren und Landvgel. Beim Anbrnch des folgenden Tages erscholl
iro fll: d cr V Kolumbus sprang zuerst an die Kste, die
Jjtimn)ch.ift folgte. Alle knieten nieder und dankten Gott. Die Ein-wohner nannten das entdeckte Land - eine Insel - Guanahani; Kolumbus gab ihr den Namen San Salvador, d. i. Erlser-
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Extrahierte Personennamen: Gutenberg Kolumbus August Kolumbus Kolumbus
— 143 -
der Schlei und dem Treeneflnsse, festgesetzt. Nach einem vergeblichen Versuche am 2. Februar, den Feind bei Missunde zurückzudrängen, überschritt Prinz Friedrich Karl am 6. Februar bei Arnis die Schlei, um den Dänen in den Rücken zu fallen. Um nicht vom Rückzüge abgeschnitten zu werden, verließen diese unter Zurücklassung von vielen Geschützen und großen Vorräten an Pulver eilig das Dauewerk und zogen sich in die feste Stellung der Düppeler Schanzenzurück, nachdem sie von den nachrückenden Österreichern bei Översee arge Verluste erlitten hatten.
Die Düppeler Schanzen, 3 km lang, lagen am östlichen Ende der Halbinsel Sundewitt; rechts lehnten sie sich an den Alsensund, links an den Meerbusen Wenning-Bund, ihnen gegenüber lag die Insel Alsen, welche durch eine Brücke mit der Halbinsel Sundewitt verbunden war. Eine fortlaufende Hügelkette umsäumt die Halbinsel; auf und hinter dieser lagen in zwei Reihen zehn Festungswerke (Schanzen). Jede einzelne Schanze bestand wieder aus 6 m hohen Erdwällen; vor diesen waren Gräben von 6 m Breite und 4 m Tiefe. Reihen von spitzen Pfählen (Pallisaden) und Drahtgeflechten hinderten den anstürmenden Feind an einem schnellen Vordringen.
Dieses gewaltige Bollwerk wurde von 22000 Dänen und von mehr als 100 Kanonen verteidigt und von der Seeseite her durch die dänischen Kriegsschiffe, unter diesen das Panzerschiff „Rolf Krake," gedeckt.
Nach Errichtung von Laufgräben und Parallelen wurden die Düppeler Schanzen durch die preußischen Stnrmkolonnen (Westfalen und Brandenburger) am 18. April 1864 mit seltenem Mute und einer fast beispiellosen Todesverachtung innerhalb weniger Stunden erstürmt und die Dänen bei einem Verluste von 5000 Mann und fast sämtlichen Geschützen nach der Insel Alsen vertrieben.
Das war ein Ehrentag für das preußische Heer und seinen Feldherrn, den ritterlichen Hohenzollernprinzen Friedrich Karl. König Wilhelm eilte selber aus deu Kampfplatz, um den tapfern Soldaten persönlich seinen Dank auszusprechen.
Als die eingeleiteten Friedensverhandlungen an der Hartnäckigkeit des Dünenkönigs scheiterten, wurde der Kampf nach einem sechswöchigen Wassenstillstande wieder ausgenommen und die Insel Alsen am 29. Juni durch den preußischen General Herwarth von Bittenfeld erstürmt, nachdem in der Nacht die Truppen in 160 Booten über den fchmalen Meeresarm gesetzt waren.
Da inzwischen die Feinde in Jütland vorgedrungen waren, auch die Festung Fred eri cia erstürmt hatten, die ostsriesischen Inseln von der österreichischen Flotte genommen waren, und die Hauptstadt Kopenhagen von feindlichen Schiffen bedroht wurde, bat der König von Dänemark um Frieden.
Friede. Dieser kam am 30. Oktober 1864 zu Wien zu stände. In demselben verzichtete Christian Ix. auf Schleswig, Holstein und Lauenburg.
3) Genannt nach dem Orte Düppel.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Karl Friedrich Karl Friedrich Wilhelm Herwarth_von_Bittenfeld Christian_Ix
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Jütland Kopenhagen Wien Holstein Lauenburg
21
Ferentum lag noch in der Ebene. Etwa eine Meile weiter aber
erheben sich schon die Felsen des Apennin, auf denen die vom
Dichter angeführten Örter, Bantia und Acherontia, lagen.
4. Calabria. — Die Griechen nannten dieses Land nebst
Apulien gewöhnlich mit dem Gesammtnamen Japygia. Ca-
labrien insbesondere nannten sie auch wohl Messapia und unter-
schieden zwei Theile desselben: der südöstliche, um den tarentini-
schen Meerbusen herum, war das Land der Sallentiner; der
nordwestliche aber, am adriatischen Meere, das Land der C a l a -
brier. Die merkwürdigsten Städte sind: Brundusium, das
heutige Brindisi, am adriatischen Meere, wichtig als gewöhnli-
cher Überfahrtsort nach Griechenland, wo Dprrhachium (Du-
razzo) der Landungsplatz war. Der Dichter Pacuvius ist hier
geboren und Virgilius gestorben. — Etwas südlich von Brun-
dusium lag Rudiä, der Geburtsort des Ennius. — Hy-
druntum (Otranto), eine der ältesten Städte Calabriens, an
der Küste, dort wo das Meer am engsten ist, aber wegen der
vielen gefährlichen Klippen selten zur Überfahrt benutzt wird. —
Tarentum (Taranto), um das Jahr 707 von den Spartanern
gegründet und bald die blühendste und mächtigste griechische
Handelsstadt mit 300,000 Einwohnern. Sie besaß einen herr-
lichen, jetzt aber versandeten, Hafen au dem gleichnamigen Meer-
busen. Die entzückende Lage der Stadt wird von Horaz beson-
ders gefeiert o). Hier war der Philosoph und Staatsmann Ar-
chytas, Schüler des Pythagoras, geboren.
tz. 3. Italische Inseln.
Italien selbst ist mit einer Gruppe von Inseln umgeben,
die sich wie Burgen um dasselbe herumgestellt haben. Zu diesen
gehören:
1. Sicilia. — Diese ist die größte und schönste Insel des
Mittelmeeres. Die Griechen nannten sie Sikelia odersika-
nia, und wegen ihrer dreieckigen Gestalt auch Tri na kria.
Die Meerenge, welche sie von Italien trennt und welche durch
ihre Wirbel und Strömungen dem unkundigen Seefahrer so ge-
fährlich war, hieß die sicilische (lrelum 8ieulum); jetzt heißt
3) Ver ubi longum tepidasque praebet Jupiter brumas.
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Extrahierte Personennamen: Calabria Japygia Otranto Sicilia
147
sichtskreis der Römer. Fortan war es ihr Plan, die ganze
Insel den Karthagern zu entreißen. Allein sie fanden bald, daß
der neue Feind auf ganz andere Weise angegriffen werden mußte,
wenn dieser Plan gelingen sollte. Ihnen fehlten die Mittel, die
Seestädte mit Nachdruck anzugreifen und den Karthagern den
stets über das Meer zugeführten neuen Ersatz an Hülfstruppen
abzuschneiden: sie bedurften einer Kriegesflotte. Bis dahin hat-
ten die Römer fast nur Kauffahrteischiffe gehabt; noch nie hatten
sie zur See einen Feind bekämpft. Da brachte der Zufall ein
an der sicilischen Küste gestrandetes feindliches Kriegesschiff in
ihre Hände. Nach dem Muster desselben baueten sie (260)
schnell eine Flotte, und schon nach zwei Monaten konnten sie mit
hundertsechzig Schiffen den Feinden entgegenziehen. Zwar fehlte
der Mannschaft die nöthige Übung, und ein Theil der neuen
Flotte fiel beim ersten Versuche den Karthagern in die Hände;
allein römische Beharrlichkeit und Muth ersetzte bald den Verlust.
Der Anführer der Flotte, der Cónsul Duilins, erfand die
Enterhaken, welche vorn die Gestalt eines Rabenschnabels hatten
und deshalb auch Raben (ooivi) genannt wurden. Durch diese
eisernen an einer Fallbrücke angebrachten Haken sollte das feind-
liche Schiff an das römische befestigt, und so die Seeschlacht in
eine Art von Landschlacht, in welcher die Römer überlegen wa-
ren, verwandelt werden. Der Versuch gelang. Es war im
Jahre 260, als Duilius bei Mylä, dem heutigen Milazzo,
an der Nordküste Siciliens, den ersten Sieg über die kartbagi-
sche Flotte gewann. -). Für einen so ungewöhnlichen Sieg er-
wiesen seine Mitbürger ihm auch ungewöhnliche Ehren. Zum
Andenken einer so ruhmvollen That ward auf dem Forum eine
mit den Schnäbeln der erbeuteten Schiffe verzierte marmorne
Säule (oolumna rostrata) errichtet. So oft er des Abends
von einem Gastmahle nach Hause ging, wurde er mit Fackeln
und Flötenspiel dahin begleitet. So sollte der erste römische
Seeheld sein ganzes Leben hindurch gleichsam jeden Tag einen
Triumph feiern ®).
2) Primum omnium Romanorum ducum navalis victoriae egit tri-
umphum. Liv. epit. 17.
®) Duilius imperator, non contentus unius diei triumpho, per om-
10*
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301
Vaterlandes erklärt worden wären. Abendland und Morgenland
rüsteten wider einanderantonius sammelte seine Flotten
und Heere in Samos und Ephesus, wohin die Königin ihn
begleitete. Anstatt aber durch raschen Angriff auf Italien den
noch ungerüsteten Gegner zu unterdrücken, vergeudete er die
kostbare Zeit in Schwelgereien mit der Cleopatra, so daß der
unermüdliche Octavian seine Flotte und Mannschaft nach Grie-
chenland hinüberbringen konnte. Im Frühlinge des Jahres 31
stellten sich die beiderseitigen Flotten dei dem akarnanischen Vor-
gebirge Actium einander gegenüber auf, während die Land-
heere an den entgegengesetzten Ufern des ambracischen Meer-
busens eintrafen. Antonius war dem Gegner durch seine Land-
macht, noch mehr aber durch seine Seemacht überlegen. Erstere
bestand aus 100,000 Mann zu Fuß und 12,000 zu Pferde,
die Flotte aus 800 Schiffen. Octavian dagegen hatte nur
80,009 Mann zu Fuß, bloß seine Reiterei war der feindlichen
gleich. Am meisten stand seine Flotte der feindlichen nach, sie
zählte nur 250 Schiffe.
Aus Furcht vor den gegenseitigen Streitkräften standen sich
die Nebenbuhler lange fast unthätig gegenüber. Unterdessen trug
der große Seeheld Agrippa, welcher die Flotte Octavian's be-
fehligte, einzelne Vortheile davon, die, obgleich an sich unbe-
deutend, doch die Zufuhr an Lebensmitteln dem Antonius er-
schwerten. Diese Unfälle und der Umstand, daß einzelne seiner
Anhänger bereits zur Gegenpartei übergingen, bestimmten ihn,
den Feind anzugreifen; nur war er unentschlossen, ob zur See
oder zu Lande. In dem hierüber gehaltenen Kriegesrathe stimmte
man für eine Landschlacht; allein Cleopatra setzte den Beschluß
durch, die Entscheidung einer Seeschlacht zu überlassen. So kam
es am 2. September 31 zu der folgenreichen Schlacht bei
Actium. Mit Muth und Anstrengung wurde von beiden Sei-
ten gefochten, und lange blieb der Ausgang zweifelhaft. Wäh-
rend die Schlacht noch unentschieden und am heftigsten tobte,
verließ Plötzlich die erschrockene Königin mit ihren 60 Schiffen
das Gefecht. Das sah Antonius, und wie vom Wahnsinne ge-
') Selbst die Knaben in Rom schieden sich schon für ihre blutigen
Raufereien in Antonianer und Cäsarianer.
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Extrahierte Personennamen: Cleopatra Antonius Antonius Octavian Agrippa Antonius Cleopatra Antonius
82
vorsichtig am Ufer und schwammen von einer Kste zur anderen, oder wagten sich doch nur so weit auf's Meer, da sie immer die Kste im Auge behielten, aus Furcht, das Land nicht wieder finden zu knnen. Fr den mglichen Fall, da ein pltzlicher Sturm das Schiff aus dem Angesichte des festen Landes ver-schlage, nahmen sie wohl Vgel aus ihrem Lande mit sich auf's Schiff. Diese lieen sie alsdann fliegen und folgten der Nich-tung ihres Fluges. Sie setzten nmlich voraus, da sie aus natrlichem Hange ihrem Vaterlands wieder zufliegen wrden. Es wurde auch nur bei hellem Tage geschifft. Denn wie leicht htte in stockfinsterer Nacht auf dem brausenden Meere das Schiff auf verborgene Klippen, auf Sandbnke gerathen knnen.
Die Phnizier waren die ersten, welche die Schiffahrt auch auf offener See bei Nacht sowohl als bei Tage wagten. Die prachtvollen Zedern des Libanon gaben ihnen das nthige Holz zum Baue der Schiffe. Sie hatten deren zwei Arten: lange und runde. Die ersteren waren schmal und zugespitzt und fhrten den Namen Argo, d. i. Schnellsegler. Sie wurden vorzglich zum Kriege gebraucht. Die anderen hieen Gauloi, runde, weil sie fr die Ladung der Waaren einen weiten Bauch und platten Boden hatten. Diese waren Kauffahrtei-schiffe und gingen nur langsam.
Mit solchen Schiffen wagten sich die Phnizier khn hinaus auf das offen vor ihnen liegende mittellndische Meer. Bei Tage diente ihnen der Stand der Sonne, bei Nacht der gestirnte Himmel zum Wegweiser. Unter dem zahllosen Heere der Sterne, die der uns am Firmamente leuchten, zeichnen sich einige durch ihren Glanz aus und behalten fast immer denselben Platz, ohne jemals unterzugehen. Diese Sterne, und die unter denselben nach jener Richtung hin liegenden Lnder merkte man sich zu-vor und fand sich dann auf dem Meere leicht wieder zurecht.
Wie aber, wenn die Witterung trbe, der Himmel dster umwlkt war? Dann hielt sich auch der Phnizier vorsichtig
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46
1
sie weiter auseinander und verflachen sich allmlig in eine vllige Ebene, in welcher sich der Nil in zwei Hauptarme theilt. Am Aueflusse des weltlichen Armes lag Canpus, das heutige Raschid ober Rosette, am Ausflusse des stlichen Pelusrum, das heutige Damiette. Beide Städte liegen ungefhr 50 Stunden auseinander. Das Land zwischen diesen beiden Nilarmen bildet ein groes Dreieck, welches wegen seiner Aehnlichkeit mit dem griechischen Buchstaben Delta, zz, selbst Delta genannt wurde.
Der Nil ist der grte Wohlthter dieses Landes. In dem engen, rechts und links von den Wsten und Bergen einge-schlossenen Thale ernhrt er an seinen beiden Ufern eine groe Bevlkerung ganz allein und ernhrt sie reichlich. Der Regen ist in Aegypten eine Seltenheit, und ohne die segenvollen Flmhen des Nil wrde auch hier alles eine de Wste sein.
In der Zeit, wo alle anderen Flsse das meiste Wasser haben, von Dezember bis April, fliet er mit einer migen Wassermenge ruhig und langsam in seinem Bette daher. So-bald ober im April in der heien Zone, in welcher die Nilquellen sind, die Regenzeit beginnt, fngt er an zu steigen und steigt immer hher und hher. Im August tritt er endlich aus seinen Ufern und berschwemmt die ganze Tyalflche sammt dem Delta. Bis zum Oklvber gleicht dann Aegypten einem groen See, aus welchem die Städte wie Inseln hervorragen, und auf welchem die Menschen zu Tausenden in Schiffen und Booten vergngt umherschwimmen. Freude und Glckseligkeit herrscht dann im Lande umher; nie werden den Gttern so viele und so kostbare Opfer gebracht. Denn wo er gestanden hat, lt er einen fetten Schlamm zurck, und der Same, welcher in den so bewsserten und gedngten Boden ausgestreuet wird, lohnt hier reichhaltiger, als in anderen Lndern bei dem sorg-samsten Ackerbau. Im Dezember steht das Getreide schon hoch, und der Flachs blhet; im Januar schlgt der Weinstock aus, im Februar blhen die Orangen, im Mrz beginnet und im
i
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48
wohl erhalten als Mumien die Leichen von Tausenden der Einwohner des alten Aegyptens. In einer weiter zurcklie-genden zweiten Bergkette waren die prachtvollen Knigs-grber tief in den Felsen eingehauen.
2) Mittel-Aegypten, von Chemnis bis Cercasrus, Die Hauptstadt war pbis an der Westseite des Nil, wo jetzt das Dorf Mens liegt. Hier finden sich ganze Gruppen von Pyramiden, den ltesten Knigsgrbern, nebst einer zahllosen Menge von. Prioatgrbern, die auch hier grtenteils in Fellen eingehauen sind. Hier ist auch der frher genannte
. / See Mns, der von dem Könige Mris (^440i46 vor Chr.) angelegt und nach ihm benannt sein soll. In der Nhe desselben lag das berhmte Labyrinth, von welchem spter die Rede sein wird.
3)Unter-Aegypten, mit dem fruchtbaren Delta, wel-ches in der frhesten Zeit wohl eine Meeresbucht war, die aber durch die fortwhrende Schlammablagerung des Nil und durch den aus der Wste hinbergewehten Sand allmlig sich als festes Land gestaltete. In diesem von unzhligen Kanlen durchschnittenen und sehr angebauten Theile des Landes war die Hauptstadt On oder Helioplis. Ferner lagen hier die geschichtlich merkwrdigen Städte Sai's. Bubstus und Pelwmm; in spterer Zeit wurde auch angelegt Naukrlis und Alexandra. Beinahe eine Meile von der Meereskste lag die Insel Pharos, welche spter durch einen Damm mit dem festen Lande verbunden wurde. Auf dieser Insel erhob sich der berhmte Leuchlthurm, Phros genannt, von welchem nachher alle anderen diesen Namen erhalten haben. Er diente in finsteren Nchten als Wegweiser fr die kommenden Schiffe auf hoher See. Man zhlt ihn unter die Wunder der alten Welt.
Seehandel trieben die Aegyptier in der ltesten Zeit noch nicht. Dieser war fast ganz in den Hnden der Phnizier. Im Lande selbst fanden sich keine Baumaterialien fr Seeschiffe
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Extrahierte Personennamen: Chemnis_bis_Cercasrus Alexandra
182
Die See ging ruhig, als die persische Flotte herankam. Man hrte nur die Schlge der Ruder und das Gerusch der Segel. Gegen Abend aber erhob sich der Wind und trieb gegen die feindlichen Schiffe. Die unbeholfene Masse wurde getrennt, das eine Schiff stie in der Dunkelheit auf das andere. Viele wur-den weit m's Meer hinausgeworfen, andere flogen gegen Felsen und Klippen in Trmmer auseinander. Von allen Seiten drangen die leuchten Schiffe der Griechen zwischen die persischen, bohrten sie hier in den Grund, fuhren dort schrg an ihnen vorber, da die ganze Reihe der Ruder zertrmmert, und so das Schiff fr den Kampf unbrauchbar wurde. Verwstung war auf dem Meere. Zwischen den Trmmern der Schiffe um-her rangen Viele schwimmend nach Rettung. Mancher Unglck-liche suchte einen Mast oder ein Brett zu erreichen; und hieran sich festklammernd kmpfte er noch auf wenige Augenblicke gegen den Tod an. Ein Angstschrei der fliehenden und sterben-den Perser erscholl in die Luft, dazwischen das Jubelgeschrei der triumphirenden Griechen. Als endlich der Morgen grauete und die aufgehende Sonne das schreckliche Schauspiel auf dem Meere beleuchtete, da pltzlich erbebte die Erde, als htten selbst die Götter Griechenlands dem ungerechten Kampfe gezrnet; aber fo groß war der Lrm und die Hitze der Streitenden, da selbst das Erdbeben von ihnen nicht vernommen ward.
Es war im Jahre 480 vor Chr., als Themistokles hier den glnzendsten Sieg erfocht. Xerxes sa während der Schlacht unter einem goldenen Thronhimmel, auf einem Hgel am Strande des Meeres, um Augenzeuge seines Glckes zu sein. Neben ihm standen seine Schreiber, um die Grothaten zu ver-zeichnen. Jetzt war hier seines Bleibens nicht mehr. Um ihn aber schneller aus dem Lande zu treiben, gebrauchte Themisto-kles eine neue List. Die Griechen sind gesonnen," lie er ihm sagen, die Brcke der den Hellespont abzubrechen." Er erschrak. Eiligst floh er davon, und aus Furcht, es mchte ihm der Rckzug abgeschnitten werden, soll er in einem armseligen
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